Digital Product Passports (DPPs) werden die Art und Weise verändern, wie wir über Produktdaten, Rückverfolgbarkeit und Nachhaltigkeit denken. Als Teil des EU Green Deal werden sie bald in Sektoren wie Textilien, Batterien, Bauwesen und Elektronik verpflichtend. Aber was sind Digitale Produktpässe – und warum sollten sie für die Branchen, die Produkte entwerfen, herstellen und transportieren, von Bedeutung sein?
Hier sind die 7 am häufigsten gestellten Fragen.
1. Was ist ein Digitaler Produktpass?
Ein Digitaler Produktpass ist ein digitaler Datensatz, der Informationen über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts zu Materialien und ökologischer Bilanz speichert. Jeder Pass ist mit einem physischen Kennzeichen verknüpft – oft über einen physischen Datenträger wie einen QR-Code oder RFID-Tag – und begleitet das Produkt entlang der Wertschöpfungskette. Ziel ist es, Reparatur, Wiederverwendung, Recycling und verantwortungsvolle Beschaffung zu unterstützen – und damit zirkuläre und transparente Lieferketten zu ermöglichen.
2. Warum führt die EU DPPs ein?
Die Europäische Kommission macht DPPs für bestimmte Produktgruppen im Rahmen der Verordnung über umweltgerechte Gestaltung nachhaltiger Produkte (ESPR) verpflichtend. Ziel ist es, kritische Informationslücken zu schließen, die Zirkularität, Nachhaltigkeit und Konformität behindern. Derzeit haben Hersteller, Verbraucher und Recycler oft keinen Zugang zu verifizierten, produktspezifischen Daten, die für fundierte Entscheidungen notwendig sind. Der DPP soll das ändern, indem er Folgendes ermöglicht:
- Rückverfolgbarkeit von Materialien und Produktion zur Unterstützung der Sorgfaltspflicht in der Lieferkette
- Digitale Zwillinge von Produkten mit allen relevanten Dokumentationen
- Daten über den Lebenszyklus zur Wiederverwendung, Reparatur, Wiederverkauf und zum Recycling
- Zuverlässigen Informationszugang für Behörden, politische Entscheidungsträger und Zoll
- Zugriff für Verbraucher auf Produktdetails über mobile Apps
3. Welche Sektoren sind zuerst betroffen?
Die erste Welle der DPP-Vorgaben betrifft:
- Textilien und Schuhe
- Batterien (tragbare und industrielle)
- Unterhaltungselektronik und IKT
- Industriemaschinen
- Bauprodukte
- Verpackungen und Kunststoffe
Weitere Kategorien werden voraussichtlich folgen, mit Zeitplänen, die sich bis in die 2030er-Jahre erstrecken.
4. Welche Art von Daten ist enthalten?
Jeder Digitale Produktpass enthält sektorspezifische Daten. Je nach Produkttyp können dies sein:
- Materialzusammensetzung und Herkunft
- Vorhandensein gefährlicher Stoffe
- Energieeffizienz und CO2-Fußabdruck
- Reparaturfähigkeit, Demontage- und Wiederverwendungsanleitungen
- Recycling und End-of-Life-Behandlung
- Zertifizierungen, Konformitätserklärungen und Herkunftsland
Viele dieser Informationen existieren bereits in Unternehmenssystemen wie ERP oder PLM. Der DPP bringt sie zusammen und organisiert sie so, dass sie grenzüberschreitend zugänglich und nutzbar sind.
5. Wie wird diese Information bereitgestellt?
Der DPP ist über einen
physischen Datenträger zugänglich, zum Beispiel:
- RAIN RFID-Tags für schnelle, automatisierte und kontaktlose Erfassung
- QR-Codes für den Zugriff über mobile Geräte durch Verbraucher
- Digitale Wasserzeichen, eingebettet in Verpackungen oder Produktoberflächen
Technologien wie RAIN RFID eignen sich ideal für industrielle und großvolumige Umgebungen, in denen genaue und automatisierte Datenerfassung entscheidend ist.
6. Geht es beim DPP nur um Compliance?
Nein. Auch wenn die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften ein wichtiger Treiber ist, eröffnen DPPs auch neue Geschäftsmöglichkeiten. Sie ermöglichen:
- End-to-End-Transparenz in der Lieferkette
- Intelligenteres Bestands- und Anlagenmanagement
- Neue Servicemodelle (Miete, Wiederverkauf, Product-as-a-Service)
- Zuverlässiges ESG-Reporting und Prüfbereitschaft
- Mehr Transparenz für Endnutzer
Kurz gesagt: Der DPP ist sowohl eine regulatorische Vorgabe als auch ein strategischer Werttreiber.
7. Wann wird der DPP verpflichtend?
Die Verordnung ist bereits in Kraft. Die ersten spezifischen Regeln für einzelne Sektoren werden ab 2025 veröffentlicht, und mit der Durchsetzung ist zwischen 2027 und 2028 zu rechnen – je nach Produktgruppe. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zur Vorbereitung. Unternehmen, die die Datenanforderungen verstehen und zukunftssichere Identifikationstechnologien nutzen, werden besser vorbereitet sein – und im Vorteil bleiben.
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